Zeitmanagement für echte Menschen

Zeitpläne und Kalender geben mir ein Gefühl von Sicherheit. Ich weiß genau, wann ich was tun soll, wann ich anfangen muss, wann etwas fertig sein soll. Das erspart mir einen Haufen Stress.

Theoretisch. Denn ein streng durchgeplanter Tag klingt vielleicht super, aber in der Realität kommt oft etwas dazwischen. Und auch ich halte mich nicht immer an meinen Plan – und ehrlicherweise brauche ich öfter mal einen gewissen Zeitdruck, um wirklich produktiv zu sein. (Kennst du vielleicht.)

Inzwischen habe ich mir aber ein recht ausgeklügeltes System gebastelt. Es beruht auf einer Art Masterplan: meine ideale Woche (eine Idee, die ich durch Maren Martschenko kennengelernt habe und hier variiere und erweitere).

Im Beitrag beschreibe ich, wie du dir auch eine ideale Woche entwerfen kannst. 

Inhaltsverzeichnis

Die ideale Woche berücksichtigt, dass ich neben meiner Arbeit auch ein Privatleben habe und dass mir „das Leben“ (wie vermutlich bei allen Menschen, die nicht als Eremit:in in einer keimfreien Hütte allein, ohne Familie und Freund:innen im Wald leben) immer wieder mal in die Quere kommt.

Die ideale Woche mit Zeitpuffern und Zeiten zur Erholung geben mir einerseits Raum zum Atmen und halten mich andererseits auf Kurs.

1. Meine ideale Woche

Meine ideale Woche ist zum Beispiel darauf abgestimmt, dass ich am Morgen eine gewisse Anlaufzeit brauche, dass ich mittags mit den Hunden rausgehe und Zeiten fürs konzentrierte Arbeiten, fürs Nichtstun, für Unvorhergesehenes und – besonders wichtig – fürs Reflektieren brauche. Das alles habe ich in einen eigenen digitalen Kalender eingetragen.

Fixe berufliche und private Termine stehen in einem zweiten digitalen Kalender.

Weil ich das ganze digital mache, kann ich mit einem Klick die ideale Woche mit diesem zweiten Terminkalender überblenden und abgleichen. Diesen Abgleich machen ich ungefähr einmal im Monat und wenn die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit zu groß ist, passe ich meine Zeitplanung für die nächsten Wochen an.

Dass dieses System so gut funktioniert, liegt wahrscheinlich daran, dass ich bei der Erstellung so getan habe, als wäre es für eine Kundin. Ich habe mir selbst Fragen gestellt, wie ich sie auch dir stellen würde, um eine ideale Woche zu planen. Die Distanzierung kann helfen, die Dinge etwas rationaler anzugehen.

2. Fragen zur Planung deiner idealen Woche

Die folgenden Fragen können dir helfen, über deine Haltung zu Zeitplänen und über dein Zeitmanagement zu reflektieren und dir dann eine ideale Woche für die Zeit deiner Bachelor- oder Masterarbeit zu erstellen.

So, jetzt bist du dran. Stell dir einen Timer auf 30 Minuten und notiere deine Antworten.

Arbeitszeiten

  • Wie sehen deine aktuellen Arbeitszeiten für die Abschlussarbeit aus? Hast du zusätzlich einen Nebenjob oder bist berufstätig? Gibt es dafür feste Zeiten oder bist du flexibel?
  • Wie viel Zeit verbringst du durchschnittlich pro Woche mit deiner Abschlussarbeit? Wieviel mit deinem Job/deiner Berufstätigkeit? Schwanken diese Zeiten?
  • Arbeitest du lieber in langen, konzentrierten Blöcken oder in kürzeren, aufgeteilten Abschnitten?

Erholungszeiten

  • Wie wichtig ist dir tägliche Erholung und Freizeit? Wie viel Zeit brauchst du, um dich zu entspannen und neue Energie zu tanken?
  • Welche Aktivitäten nutzt du zur Erholung (z. B. Sport, Lesen, Spaziergänge)? Wie oft möchtest du diese in deine Woche einplanen?
  • Hast du bestimmte Rituale oder Routinen, die dir helfen, zu entspannen (z. B. Meditieren am Morgen oder ein Abendspaziergang)?

Verpflichtungen und Familie

  • Welche familiären oder häuslichen Pflichten (z. B. Kinderbetreuung oder Haushaltsaufgaben)?
  • Gibt es feste Zeiten, in denen du dich um familiäre Angelegenheiten kümmern musst, oder sind diese flexibel?
  • Wie stark kannst du auf Unterstützung durch andere (z. B. Partner:in, Familie) zählen, um familiäre Verpflichtungen zu bewältigen?

Persönliche Prioritäten

  • Was sind deine wichtigsten Prioritäten in der Woche? Gibt es Aufgaben, die du immer vor anderen einplanst (z. B. das Schreiben deiner Abschlussarbeit)?
  • Gibt es bestimmte Ziele, die du kurzfristig erreichen möchtest, für die du wöchentlich Zeit reservieren musst?

Zeitliche Flexibilität

  • Bist du jemand, der sich strikt an einen festen Plan hält, oder brauchst du Flexibilität in deinem Wochenablauf?
  • Wie gehst du mit unvorhergesehenen Aufgaben oder Ereignissen um? Findest du, dass diese in deinem Plan Platz finden sollten?

Schlaf- und Essgewohnheiten

  • Wie viele Stunden Schlaf brauchst du pro Nacht, um dich wirklich wohlzufühlen und  konzentriert produktiv zu arbeiten?
  • Sind feste Essenszeiten für dich wichtig? Wie viel Zeit benötigst du für die Zubereitung und Einnahme deiner Mahlzeiten?

Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung

  • Wie empfindest du momentan das Gleichgewicht zwischen deiner Arbeit (Beruf / Abschlussarbeit), Erholung und anderen Verpflichtungen? Gibt es vielleicht Bereiche, die du verbessern möchtest?

Herausforderungen und Zeitfresser

  • Gibt es feste Zeitblöcke, die durch äußere Umstände (z. B. Familienaktivitäten oder berufliche Termine) blockiert sind?
  • Was sind die größten Zeitfresser oder Herausforderungen, die dich daran hindern, produktiv zu arbeiten oder deine Zeit effizient zu nutzen?

3. Jetzt ist es Zeit für dich!

Wenn du dir alle Antworten notiert hast, schnappst du dir dann am besten einen digitalen Kalender und trägst die Zeiten, die du herausgefunden hast in Terminblöcken ein.

  • Fixe Termine, Fristen und Verpflichtungen kommen in den „echten“ Terminkalender. Wiederholende Termine trägst du am besten gleich als Serientermin ein.
  • Alle anderen, also die idealen Schlaf- und Esszeiten, Erholungszeiten, Zeiten für Unvorhergesehenes und Zeitpuffer usw. trägst du in den idealen Kalender ein.
  • Im dritten Schritt trägst du die Arbeitszeiten für deine Abschlussarbeit in den realen Kalender ein. Dafür blendest du den idealen Kalender im Hintergrund ein.
  • Spiele dann so lange mit Zeitpunkt und Zeitdauer der einzelnen Blöcke hin und her, bis du einen einigermaßen passenden Plan gefunden hast. (Wenn du Spaß an einem bunten Kalender hast, vergib Farben für die unterschiedlichen Terminblöcke.)

4. Es geht nicht um den perfekten Plan

Wichtig ist: Es geht nicht um den perfekten und für immer gültigen Plan. Vielmehr soll dir die ideale Woche helfen, immer wieder abzugleichen, ob du deine tatsächlichen Termine wirklich so planst, wie es in deiner Situation und deinen individuellen Bedürfnissen entspricht.

Ich mache das regelmäßig einmal im Monat. Wenn du gerade deine Bachelor- oder Masterarbeit planst, kann es besser sein, wöchentlich abzugleichen.

Der Abgleich kann anfangs ernüchternd sein (zumindest war es bei mir so), aber je länger du dich bewusst mit deiner Zeitplanung beschäftigst, desto zeitsouveräner wirst du.

Fällt es dir schwer, eine realistische und flexible Zeitplanung zu erstellen und umzusetzen? Melde dich bei mir für ein Coaching! Gemeinsam entwickeln wir einen Plan, der zu deinem Alltag passt – und dich motiviert, deine Abschlussarbeit zu schreiben.

Miriam Wolf Beratung für Kommunikation und Organisationsentwicklung

Ich bin Miriam und ich begleite seit 2019 Studierende, die ihre Bachelorarbeit oder ihre Masterarbeit schreiben – von der ersten Idee über die Recherche- und Schreibphase bis zur Abgabe. Schritt für Schritt.

Oft kommen die Menschen, mit denen ich arbeite, wie ich, nicht aus einem akademischen Elternhaus. Oder sie studieren nebenberuflich oder brauchen aus anderen Gründen einfach jemanden an ihrer Seite, der sie während dieser herausfordernden Zeit begleitet. Und dafür gibt’s mich. 🙂

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