Exposé zur Masterarbeit: Struktur, Anforderungen und Qualitätsmerkmale

Ein gutes Exposé ist mehr als eine Formalität: Es zeigt deiner Betreuerin oder deinem Betreuer, dass du weißt, was du tust. Das Exposé ist aber auch superhilfreich für dich selbst. Um es zu schreiben, musst du nämlich erstmal deine Gedanken strukturieren, deine Fragestellung konkretisieren und einen realistischen Fahrplan für deine Abschlussarbeit erstellen. 

Die folgenden Tipps sollen dir helfen, ein Exposé zu schreiben, das nicht nur formal korrekt, sondern auch inhaltlich durchdacht und realistisch ist. 

Was genau ist überhaupt ein Exposé?

Das Exposé ist eine Skizze deines geplanten Schreibprojekts. Es folgt einem bestimmten Aufbau und kann dir helfen, die passende Betreuungsperson zu finden. Es ist hilfreich für deine (potenzielle) Betreuungsperson, damit sie einschätzen kann, ob dein Projekt durchdacht und realistisch konzipiert ist und ob sie fachlich die passende Betreuung leisten kann.

Wie ist ein Exposé aufgebaut?

Ein gutes Exposé besteht meist aus folgenden Elementen:

  • Einleitung: Kurze Einführung und Darstellung des Forschungsthemas und Begründung der Relevanz.
  • Zielsetzung und Erkenntnisinteresse: Was willst du herausfinden und warum?
  • Forschungsstand und theoretische Grundlage: Kleiner Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und eine theoretische Grundlage für deine Forschung 
  • Forschungsfrage: Klar formulierte Leitfrage(n), ggf. Hypothesen.
  • Methodik: Vorgehensweise erläutern, z. B. qualitative Interviews, Literaturarbeit, Umfragen etc.
  • Zeitplan: Grober Plan mit den Arbeitsschritten bis zur Abgabe.
  • Literaturverzeichnis: Übersicht der verwendeten Quellen und weitere relevante Quellen, die du nutzen willst.

Je nach Hochschule oder Betreuer:in kann der Umfang variieren. Meist reicht eine Länge von 2–5 Seiten. Ich habe aber auch schon von Hochschulen gehört, die 15-18 Seiten fordern. Am besten schaust du in die Prüfungsordnung, die Leitfäden deiner Fakultät oder fragst bei deiner (potenziellen) Betreuungsperson.

Wozu brauchst du ein Exposé?

Ein gelungenes Exposé zeigt, dass du dich vorbereitet hast, dass du weißt, was du untersuchen wirst – und auch, was du nicht untersuchen wirst.

Aus denselben Gründen schafft es auch für dich selbst Orientierung: Du erkennst beim Schreiben, ob dein Vorhaben machbar ist, wo noch Lücken bestehen und kannst besser einschätzen, wie viel Zeit du realistischerweise brauchst. Das Exposé ist wie dein Fahrplan für die spätere Abschlussarbeit.

Dabei solltest du im Hinterkopf behalten: Es ist nur ein Plan und nicht in Stein gemeißelt. Das Thema steht nach der Anmeldung, die meist auf das Exposé folgt, fest, aber vielleicht bemerkst du im Laufe der Recherche, dass die Forschungsfrage doch ein wenig anders formuliert werden sollte. Oder dass es doch besser wäre, noch weitere Expert:innen zu befragen. 

Tipp: Solche Änderungen solltest du unbedingt mit deiner Betreuerin oder deinem Betreuer absprechen!

Häufige Fehler und Hürden – und wie du mit ihnen umgehst

In meinen Coachings sehe ich oft immer wieder dieselben Schwierigkeiten:

  • Die Fragestellung ist unklar: Formuliere konkret und präzise. Es gibt hilfreiche Kriterien, mit denen du die Qualität deiner Forschungsfrage beurteilen kannst.
  • Das Thema ist zu weit gefasst: Begrenze dein Thema auf einen bearbeitbaren Ausschnitt.
  • Die Bezüge zur Theorie fehlen: Zeige, auf welche Theorien, Konzepte und Modelle du dich beziehst.
  • Der Forschungsstand wird ignoriert: Beschäftige dich schon bei der Themensuche mit dem aktuellen Stand der Forschung und ordne dein Thema in diesen Kontext ein.
  • Der Zeitplan ist unrealistisch: Plane mit Pufferzeiten und setze Prioritäten.
Checkliste für dein Exposé

Mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Exposé legst du also den Grundstein für eine erfolgreiche Abschlussarbeit – inhaltlich wie organisatorisch. Es zeigt dein wissenschaftliches Denken, deine Ernsthaftigkeit, deine Fähigkeit zu strukturieren und dein Zeitmanagement.

Hier findest du eine Checkliste, mit der du dein Exposé selbst überprüfen kannst.

Brauchst du Feedback zu deinem Exposé? Oder Unterstützung bei dessen Konzeption?

Ich biete dir mit dem Exposé-Coaching ein strukturiertes Sparring, mit dem du dein Konzept schärfen und dein Thema überzeugend darstellen kannst. Schreib mir für einen individuellen Kennenlerntermin!

Miriam Wolf Beratung für Kommunikation und Organisationsentwicklung

Ich bin Miriam und ich begleite seit 2019 Studierende, die ihre Bachelorarbeit oder ihre Masterarbeit schreiben – von der ersten Idee über die Recherche- und Schreibphase bis zur Abgabe. Schritt für Schritt.

Oft kommen die Menschen, mit denen ich arbeite, wie ich, nicht aus einem akademischen Elternhaus. Oder sie studieren nebenberuflich oder brauchen aus anderen Gründen einfach jemanden an ihrer Seite, der sie während dieser herausfordernden Zeit begleitet. Und dafür gibt’s mich. 🙂

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